Georg Ritter von Schönerer

zahlreiche Objekte aus Schönerers politischer TätigkeitAm 14. August 1921 verstarb in Schloss Rosenau der ehemalige Reichsratsabgeordnete Georg Ritter von Schönerer. Er war der Führer der Alldeutschen Bewegung, die den Anschluss Österreichs an Preußen bzw. an das Deutsche Reich anstrebte. Er vertrat die Meinung, dass dem Deutschtum gegenüber den anderen Völkern der Habsburgermonarchie eine Vormachtstellung gebühre, weiters gilt er als Begründer des Rassenantisemitismus.

1924 wurden der Gemeinde Zwettl zahlreiche Objekte aus Schönerers politischer Tätigkeit mit der Auflage übergeben, diese in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Schönerer-Abteilung im neuen Zwettler Stadtmuseum versucht, die Vielschichtigkeit der Person des „Ritters von Rosenau“ aufzuzeigen. So wird einerseits das Bild des gütigen Gutsherrn skizziert, der Notleidende finanziell unterstützte, Feuerwehren und Turnvereine förderte. Andererseits finden aber auch der Personenkult um Schönerer, seine schier grenzenlose Verehrung für Otto von Bismarck und Kaiser Wilhelm I. und vor allem seine politische Tätigkeit Erwähnung. Trug letztere doch bedeutend zur Verschlechterung der Beziehungen zwischen den Völkern der Habsburgermonarchie bei, und fanden Schönerers politischen Ideen, seiner Agitation und der von ihm propagierte Antisemitismus wenig später willkommene Aufnahme in der Ideologie des Nationalsozialismus.