800 Jahre Jagenbach, 800 Jahre Kleinschönau

Veröffentlichungsdatum30.04.2008Lesedauer1 Minute
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Am 10. November 1208 fand in der Burg zu Weitra eine Doppelhochzeit statt. Zahlreiche adelige Gäste, Ritter und Ministeriale aus nah und fern waren gekommen, denn der Burgherr Hadmar II. von Kuenring und seine Gattin Euphemia von Mistelbach hatten zu diesem Fest geladen. Albero, der älteste Sohn des Kuenringerpaares war der eine Bräutigam. Leider ist der Name seiner Braut und späteren Ehefrau nicht überliefert. Weiters heiratete an diesem Tag Gisela, die einzige Tochter aus der Ehe von Hadmar und Euphemia den Ulrich von Falkenberg. Auch Abt Marquart aus Stift Zwettl war zu diesem Fest nach Weitra gekommen. Ihm übergab Hadmar zur Feier des Tages eine Urkunde, mit der er und seine Familie die Schenkung zahlreicher Güter an das Kloster Zwettl bestätigten, sie befindet sich noch heute im Archiv des Stiftes (http://www.monasterium.net/at/noe/index.html). Zu den Besitzungen, die an diesem Tag dem Kloster übergeben wurden, gehörten zwei Mühlen in der Nähe von Jagenbach, nämlich die Hintermühle (Jagenbach 56) und die Wegmühle (Dorf Rosenau 23) sowie ein Wald bei Kleinschönau.
In dieser Urkunde tauchen zum ersten Mal die Namen Jagenbach (Jackenbac) und Kleinschönau (Schoneawwe) auf. Natürlich bestanden beide Orte auch schon vor 1208. Ihr Gründungsdatum ist aber unbekannt.
Im August 1214 bestätigte der Babenberger Herzog Leopold VI. mit einer Urkunde die Schenkungen, die Hadmar, seine Gattin Euphemia und deren Kinder zu ihrem eigenen Seelenheil und zu dem ihrer Eltern am 10. November 1208 an das Kloster Zwettl getätigt hatten. Hadmar II. von Kuenring starb wahrscheinlich am 12. Juli 1217, als er, hochbetagt, als Kreuzfahrer in das Heilige Land zog. Er liegt im Kapitelsaal des Stiftes Zwettl begraben.

Information zum gezeigten Bild:
Hadmar II. von Kuenring
Abbildung aus dem Kuenringerstammbaum der „Bärenhaut“, des Stifterbuches des Klosters Zwettl, Bl. 8r, um 1311.