Der an der Nordostecke der Stadtmauer situierte Bau ist einer
der wenigen Türme mit regelmäßigem, nämlich in diesem Fall
kreisförmigen Grundriss. Der wuchtige Wehrbau ist dreigeschoßig,
das ehemals schindelgedeckte, gedrückte Kegeldach
ist längst verfallen und in sich zusammengestürzt. Die heutige
Bahnhofstraße entstand 1896 anlässlich der Eröffnung der neuen
Flügelbahnstrecke Schwarzenau-Zwettl auf dem zugeschütteten
Stadtgraben.
Bis vor einigen Jahren war für diesen Teil der Stadtbefestigung der Name Sattigturm gebräuchlich, nach der Gärtnerfamilie Belkhofer-Sattig, die von 1831 bis 1982 dieses Grundstück besaß. 2008 griff man wieder auf den bereits im frühen 17. Jahrhundert gebräuchlichen Namen zurück, der sich von der benachbarten Flur „Kesselboden“ herleitet.