Dieses noch der Renaissance zuzuordnende Bürgerhaus Landstraße
13, das bereits im ältesten Zwettler Urbar von 1560 erwähnt
wird, zählt zu den am besten erhaltenen Giebelhäusern der Stadt.
Bemerkenswert sind der noch aus dem 16. Jahrhundert stammende
Erker, die reich gegliederte Fassade und der hohe Volutengiebel.
Die Toreinfahrt bildet ein verputztes spätgotisches Spitzbogenportal.
Die Fassade wurde um 1900 neubarock gestaltet und
mit einem Madonnenbild in einem Jugendstilrahmen versehen.
Diese Hausparzelle reicht bis zur Promenade am Ufer der Zwettl
und wird von der Stadtmauer abgeschlossen, die hier ein kleines,
malerisches, mit Schindeln gedecktes Türmchen trägt.
Von 1723 bis ins frühe 20. Jahrhundert beherbergte das Haus ohne Unterbrechung ein Lebzelter- und Wachsziehergewerbe. Die ersten Lebzelter in diesem Haus waren Franz und Rosalia Holzapfel aus Kirchberg am Wagram, die seit 1720 in Zwettl ansässig waren und 1723 das Haus im Tauschweg erworben hatten. Als letzter übte hier Franz Beydi dieses Gewerbe aus. Er prägte als Bürgermeister in den Jahren 1907 bis 1923 die Geschicke der Stadt Zwettl und war in zahlreichen Vereinen aktiv tätig.