Schickenhof

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Der Schickenhof

Der Schickenhof

An der Straße von Zwettl nach Schloß Rosenau erhebt sich etwa 5 km außerhalb der Stadtgrenze eine dominierende Hofanlage mit einem Glockenturm. Im Jahr 1220 vermachte Otto von Ottenstein, der dem Kloster Zwettl großen Schaden zugefügt hatte, aus Reue und Dank für die Lossprechung vom Kirchenbann dem Stift dieses Anwesen, das sein Ritter Pilgrim Schike von ihm als Lehen gehabt hatte. Im 16. Jahrhundert kam der Schickenhof wieder in adeligen Besitz und wurde Zentrum einer kleinen Herrschaft, die in der Stadt Zwettl am oberen Ende der Landstraße einen Freihof und im Ortsteil Syrnau zahlreiche untertänige Häuser besaß. So unterstanden beispielsweise die dortige Brauerei und das Schildwirtshaus zum Goldenen Rössl dem Schickenhof. 1620, während des Dreißigjährigen Krieges, schlug der Bayernherzog Maximilian I., der mit einem starken Heer in Richtung Böhmen unterwegs war, für mehrere Tage im Schickenhof sein Lager auf. Während dieses Krieges wurde der Hof schwer beschädigt und wechselte in der Folge häufig den Besitzer, bis er 1757 an die Grafen von Schallenberg kam, die das benachbarte Schloss Rosenau besaßen.
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert richtete Georg Ritter von Schönerer, der den Schickenhof gemeinsam mit Schloss Rosenau besaß, hier einen bedeutenden Gutsbetrieb mit Viehzucht, Käserei, Ziegel- und Spiritusproduktion ein. 1927 brannte ein Großteil des Hofes ab. Dabei ging auch das barocke Turmdach verloren. 1945 quartierte sich die sowjetische Besatzungsmacht im Schickenhof ein. Sowohl die Bevölkerung als auch die Gebäude hatten schwer darunter zu leiden. Heute befindet sich der Hof wieder im Privatbesitz.

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  • AdresseSchickenhof, 3910 Zwettl-Niederösterreich

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