Das zweite noch erhaltene Schildwirtshaus von Zwettl, der
ehemalige Gasthof„Zum Goldenen Rössel“ (das heutige
Stadtpub) unterstand einst der Herrschaft Schickenhof und
wurde 1612 erstmals als Taverne (Gasthaus) erwähnt. Schon
damals besuchten Zwettler Bürger und Bürgersöhne gerne
dieses Lokal, das außerhalb der eigentlichen Stadt gelegen
war, und mitunter übersahen sie dann, dass die Stadttore mit
Einbruch der Dunkelheit geschlossen wurden. Eine Rückkehr
in die Stadt war dann meist nur nach längeren Verhandlungen
mit dem Torwächter und Entrichtung des Sperrkreuzers
möglich.
Das Haus liegt am Fuße des steilen Galgenbergs, über den einst die Straße nach Süden hinauf auf die Höhe führte. Das Gasthaus hatte daher auch entsprechende Vorspanndienste zu leisten.
Im Zuge der Errichtung der Umfahrungsstraße entlang des Kampflusses mussten 1980 die geräumigen Schuppen und Stallungen geschleift werden. Markante Wirtschaftsgebäude des einst bedeutenden Fuhrwerks-, Gastgewerbe- und Landwirtschaftsbetriebs gingen damit verloren.