Vielfalt in der Einheit – Zisterziensische Klosterlandschaften in Mitteleuropa

Veröffentlichungsdatum19.02.2018Lesedauer2 Minuten
Auf dem Weg zum alten Meierhof im Stift Zwettl - © Ing. Jonny Berger

© Ing. Jonny Berger

Die Stadtgemeinde Zwettl kooperiert mit dem Stift Zwettl in einem grenzüberschreitenden Projekt und befindet sich dabei in illustrer Gesellschaft. Das Kloster Morimond in Frankreich, die„Urmutter“ von Stift Zwettl, nimmt ebenso Teil wie die Klöster Ebrach und Waldsassen in Deutschland, Plasy in der Tschechischen Republik und Stift Rein in der Steiermark. Ziel des Projektes ist, die historische Kulturlandschaft der Zisterzienser zu erfassen und heutige Generationen für den großen Wert dieses kulturellen Erbes zu sensibilisieren.

Dies geschieht einerseits durch eine Wanderausstellung, die ab Juni im Stift Zwettl und seiner Umgebung zu sehen sein wird. Anderseits wird es ein vielfältiges Programm für alle Interessierten geben mit Rundwegen zu den ehemaligen Grangien, geführten Wanderungen, Vorträgen sowie Aktionen für Kinder und Jugendliche.

Am 8. und 9. Februar besuchte eine Delegation von Wissenschaftlern und Projektverantwortlichen Zwettl und verschaffte sich einen ersten Überblick über das Kloster, seine ehemaligen Meierhöfe, die Teichwirtschaft und Besonderheiten in der Natur und Kulturlandschaft. Die Gäste waren überrascht von der großen Anzahl ehemaliger Grangien (Wirtschaftshöfe) des Stiftes Zwettl, die inzwischen privat bis heute bewirtschaftet werden, und deren historische Substanz sehr gut erhalten ist. Aber auch die winterliche Landschaft beeindruckte mit ihrem Wechselspiel aus kleinräumigen Äckern und Rainen, Wäldchen, Teichen und weitläufigen Forstgebieten. Ein Objekt, das sicherlich ins Projekt aufgenommen wird, ist die große Eiche bei der ehemaligen Säge in Stift Zwettl. Sie wurde, wie Stiftsarchivar Dr. Andreas Gamerith, herausfand, zum Westfälischen Frieden im Jahr 1648 gepflanzt.

Besichtigung der Stiftskirche - © Ing. Jonny Berger

© Ing. Jonny Berger

Die Projektdelegation begab sich bei ihrem Besuch auf die Spuren der Kuenringer. Sie nahm beinahe denselben Weg wie Hadmar I., der Stifter, und Hermann I., der erste Abt von Stift Zwettl, beim Umritt und bereiste jene Meierhöfe, die in der Bärenhaut im Umritt dargestellt und beschrieben sind. Der Weg führte vom Meierhof im Stift Zwettl zur Neuen Mühle, dann weiter nach Edelhof, Kleehof, Ratschenhof, Neuhof und Kobelhof. Am Nachmittag wurden die Grangien nördlich des Klosters, also Dürnhof, Ritzmannshof und Schickenhof besichtigt.