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Der Santo Bambino von Ara coeli: In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts schnitzte ein frommer Franziskaner in Jerusalem die Jesuskindstatue, die er nach Fertigstellung im Jordan taufte. Die Figur schickte er nach Rom. Nach einer späteren Legende sollen Engel die Jesuskindfigur fertig gestellt haben. Die Kiste, in der sie verpackt war, schwamm nach einem Schiffsunglück von selbst nach Rom. Dort brachte man die Figur zu den Franziskanern in das Kloster St. Maria in Ara coeli. Bald setzte eine rege Wallfahrt ein, die bis heute andauert. Über Gebetserhörungen und Krankenheilungen liegen unzählige Berichte vor.Immer am Heiligen Abend wird das Jesuskind in einer Prozession zur Krippe getragen und dort in das mit Stroh gefüllte Kripplein gelegt. Bei der Krippe steht ein Postament, auf dem Kinder Roms ihre berühmten Kinderpredigten halten. Früher hat man das Jesuskind in der Prunkkutsche eines Kardinals durch die Stadt zu Kranken gefahren. Dieser Brauch dürfte bereits im 17. Jahrhundert gepflegt worden sein. Am Morgen des Dreikönigstages wird mit dem Santo Bambino der Segen über die Stadt Rom erteilt. Dazu kommen viele Römer, die auf der steilen Treppe kniend den Segen empfangen. Noch heute treffen Briefe aus aller Welt für das Gnadenbild in der Kirche Ara coeli ein. Die Absender sind Verehrer des Jesuskindes, die dem Gnadenbild ihre Anliegen schreiben und Hilfe erbitten. Die Briefe werden zu beiden Seiten des Kindes abgelegt und nach einiger Zeit verbrannt. Der Santo Bambino ist ganz auf Rom lokalisiert. Die Verehrung reicht aber bis nach Übersee. Das gekrönte Gnadenbild ist aus Olivenholz geschnitzt und farbig gefasst. Die Größe ist 52 cm. Das rechte Bein ist etwas vorgezogen, der Oberkörper ist nackt. Die Rechte berührt ein geschnitztes Band auf der Brust. Um den Unterleib ist ein geschnitztes Tuch geschlungen, das von der linken Hand gehalten wird. Das Jesuskind ist mit eng anliegenden Gewändern bekleidet, die je nach Kirchenfest gewechselt werden. Das Jahr über steht es in einem Schrein, in einer besonderen Kapelle, innerhalb der Kirche Ara coeli in Rom.