Nach dem Ersten Weltkrieg fehlte es überall an Rohstoffen, besonders Buntmetalle waren knapp. Wegen dieses Metallmangels gab es auch kaum Kleingeld. Daher wurden 1920 Länder, Gemeinden und sogar Private befugt, Notgeldscheine in Umlauf zu bringen. Die Gültigkeit dieser Papiere endete in der Regel mit 31. Dezember 1920. Im Gebiet der heutigen Stadtgemeinde Zwettl-NÖ gaben damals nur die Gemeinden Gerotten-Pötzles und Zwettl solches Notgeld heraus. In Zwettl wurden Geldscheine zum Nominale von 10, 20 und 50 Heller im Gesamtwert von 30.000 Kronen aufgelegt. Gerotten brachte darüber hinaus auch 30 Heller-Scheine in Umlauf. Die Herausgeber dieses Geldes hafteten mit ihrem Vermögen für diese Verbindlichkeit. Viele der Scheine wurden aber nie eingelöst, sie waren bereits damals begehrte Sammelobjekte und sind es bis heute geblieben.
Zwettler Notgeld:
Gerotter Notgeld, Vorder- und Rückseite:
Literatur:
Josef Leutgeb, Zwettl hatte eigenes Geld. In: Hans Hakala/Walter Pongratz, Zwettl-Niederösterreich. Band 1. Die Kuenringerstadt (Zwettl: Eigenverlag der Stadtgemeinde 1980) S 101 f.
Gottfried Meyerbeck, Das österreichische Notgeld, 1917 bis 1922 (Vaduz: Verlag money-trend 1986).