Die Familie Anton sammelte und bewahrte über drei Generationen hinweg historisches Kulturgut, das dem Museum als Leihgabe zur Verfügung gestellt wurde. Dieser Teil des Museums, der sich im 2. Stock des Gebäudes befindet, ist vor allem dem Thema "Sammeln" gewidmet. Die räumlichen Voraussetzungen im Dachgeschoß bieten den idealen Rahmen für eine wirklichkeitsgetreue Inszenierung des ehemaligen Antonturmes. In dem üppig ausgestatteten Turmzimmerchen befinden sich auch Diagucker, die den Besuchern den direkten Vergleich mit der originalen Einrichtung des Antonturmes ermöglichen.
Die Grundfragen, mit denen sich jeder Sammler beschäftigt ("Wo bekommt man die begehrten Stücke her?", "Wie erkennt man ihren Wert?", "Wie bewahrt man sie auf?"), werden in einem aussagekräftigen Kurzfilm näher behandelt.
Anschließend wird die Familie Anton als eine über mehrere Generationen tätige Sammlerfamilie vorgestellt - Sie können sich per Kopfhörer über die Geschichte der einzelnen Familienmitglieder genauer informieren.
"Sichtweisen"
Um dem Museumsbesucher vor der Präsentation der eigentlichen Sammelgegenstände den Blick auf das Objekt zu „schärfen“, befindet sich in der Dauerausstellung eine von vier Seiten einsichtige Vitrine mit diversen – teilweise kuriosen – Objekten aus der Sammlung Anton. Die Besucher sollen auf ein genaues und mehrschichtiges Hinsehen eingestimmt werden, um auf die vielen nachfolgenden Sammelgegenstände „wissender“ und zugleich „fragender“ zugehen zu können.
Skulpturen
Der erste Objektbereich ist der Sammlung von Holzskulpturen, die vor allem aus der Gotik stammen, gewidmet. Besonders bemerkenswert und wertvoll ist die romanische Madonna, die aus der Zeit um 1200 stammt.
Zinn
Diese beiden Vitrinen beschäftigen sich mit kunstvoll gestalteten Zinngegenständen. Da Zinn nicht rostet, war es ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts das bevorzugte Geschirr des Bürgertums. Daher finden Sie in diesem Bereich zahlreiche Teller und Krüge mit eingeprägten Zeichen.
Waffen
In diesem Bereich sind die wertvollsten Stücke von Hubert Antons Waffensammlung ausgestellt. Kunstvoll gravierte Armbrüste, alte Feuerwaffen, Perkussionsgewehre und Blankwaffen bilden die wesentlichen Elemente dieses Bereichs.
Fayence
Fayence oder Majolika bezeichnet mit Luftzufuhr gebrannte Irdenware mit trüber, weißer Zinnglasur und aufgepinselter bunter Bemalung. Hier finden Sie eine Vielzahl von anschaulichen Tellern und fein bemalten Krügen, die mit dieser Technik hergestellt wurden.
Glas
In dieser Sammlung befinden sich sehr unterschiedliche Gläser - einerseits einfaches Gebrauchsglas und zwei Hinterglasbilder, andererseits diverse Biedermeiergläser. Eine besonders wertvolle barocke Rarität stellen die Mildnergläser (Zwischengoldmedaillongläser) aus der Gutenbrunner Glashütte dar. Diese Gläser bestehen aus zwei ineinander geschobenen Glaskörpern, wobei sich auf der Außenwand des inneren Glases verschiedenste Darstellungen aus Blattsilber und Blattgold befinden.
Porzellan
Der letzte in dieser Ausstellung präsentierte Objektbereich ist dem Porzellan gewidmet. Der größte Teil der Objekte umfasst Kaffee- und Teetassen unterschiedlicher Manufakturen; es befinden sich aber auch einige figurale Darstellungen in der Sammlung.