Georg Ritter von Schönerer (1842-1921), Besitzer von Schloß Rosenau, Reichsratsabgeordneter, Antisemit, Begründer der Alldeutschen Bewegung und glühender Verehrer des deutsche Reichskanzlers Otto von Bismarck, ließ 1907 etwa einen Kilometer nordöstlich von Schloß Rosenau die Bismarckanlage errichten. Inmitten einer kreisförmigen, etwa 6 Hektar großen Wiese erhebt sich auf einem kleinen Hügel der aus behauenen Granitsteinen gemauerte, 12 Meter hohe Bismarckturm, der auf seiner Südseite ein steinernes Reliefbild des Reichskanzlers trägt. In einem Abstand von etwa 150 Metern umsäumt an drei Seiten ein ca. 20 Meter breiter Hain von Eichen das Areal. Die Bäume wurden in Schönerers Baumschule aus Eicheln gezogen, die der Gutsherr selbst im Sachsenwald bei Friedrichsruh, nahe Bismarcks letzter Ruhestätte, eingesammelt hatte.
Die Bismarckanlage, wurde aber nicht nur zum Gedenken an den deutschen Kanzler errichtet, sie sollte auch zum Abbrennen von Sonnwendfeuern dienen. Schon seit Ende der 1880er-Jahre bemühten sich Schönerer und seine Anhänger, den alten germanischen Brauch der Sonnwendfeuer wieder zu beleben. Der Bismarckturm wurde so konzipiert, dass auf seiner zinnenbewehrten Plattform das Feuer brennen kann. Er ist innen hohl und wirkt demnach wie ein Kamin. Das erste Sonnwendfeuer brannte hier im Juni 1908. Auch heute noch findet auf der Bismarckwiese alljährlich eine Sonnwendfeier statt.