Pfarrkirche Friedersbach

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Pfarrkirche Friedersbach

Auf einer Anhöhe, etwas isoliert im Süden des langgestreckten Angerdorfes Friedersbach, liegt ein kunstgeschichtlich und historisch bemerkenswertes und interessantes Bauensemble, bestehend aus dem zum Teil aus dem Mittelalter stammenden Pfarrhof, dem Karner aus dem späten 13. Jahrhundert und der mächtigen, ursprünglich romanischen Pfarrkirche, alles umfangen von der Friedhofsmauer, die zum Teil aus dem 12. Jahrhundert stammt.
Bereits im Jahr 1159 wird in einer Urkunde eine Pfarrkirche in Friedersbach erwähnt, die ursprünglich wahrscheinlich Teil einer hier gelegenen herrschaftlichen Burg war. Von ihr sind heute keine Spuren mehr erhalten. Bauarchäologische Untersuchungen der Jahre 2006 und 2007 haben aber ergeben, dass sich in Friedersbach 1169 eine große romanische Saalkirche befand, die nahezu die gesamte Länge des heutigen Mittelschiffes der Kirche einnahm. Aus dieser Zeit stammen auch kunsthistorisch interessante Putz- und Stuckreste im heutigen Dachbodenbereich und eine bemerkenswerte Portalumrahmung an der Westfront. Diese Details sind nur schwer zugänglich und können daher leider nicht besichtigt werden.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Kirche mehrmals umgebaut und erweitert, so zum Beispiel noch im 12. und 13. Jahrhundert um den massiven, sehr wehrhaft wirkenden Westturm und die beiden Seitenschiffe. Um 1408 erhielt die Kirche statt des niederen romanischen Chores den mächtigen gotischen Chorraum, in dieser Zeit wurden auch das bisher flach gedeckte Langhaus und die Seitenschiffe gotisch eingewölbt. Ebenfalls zur selben Zeit entstanden die ältesten der prächtigen Glasgemälde, die heute noch vier Fenster im Chorraum schmücken. Als Stifter dieser Fenster sowie des gotischen Chores gelten die Brüder Ulrich und Pfarrer Chadold Oeder, deren Wappen, Bau- und Stifterinschrift an den Strebepfeilern an der südlichen Außenwand der Kirche zu finden sind. Hier befindet sich auch eine Terrakottaplatte mit der Darstellung Christi am Ölberg vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten der letzten Jahre wurden an der südlichen Außenfront der Kirche Reste einer großen Christophorus-Darstellung freigelegt. Der heilige Christophorus ist einer der 14 Nothelfer und gilt unter anderem als Helfer gegen einen unvorbereiteten Tod. In früherer Zeit brachte man daher an der Außenwand von Kirchen gerne riesige Christophorus-Bilder an, da deren Anblick vor plötzlichem Tod bewahren sollte.
Die Pfarrkirche von Friedersbach ist dem heiligen Laurentius geweiht, der neugotische Hochaltar stammt aus 1894. Auf den Seitenaltären finden sich die barocken Statuen der Heiligen Joseph, Donatus, Leonhard und Margaretha aus der Werkstatt des Zwettler Bildhauers Franz Joseph Steinhofer (gest. 1786).

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