Zwettl feiert zehnjähriges Fairtrade-Jubiläum

Veröffentlichungsdatum01.05.2022Lesedauer3 Minuten

EinBürgermeister LAbg. Franz Mold und Fairtrade-Berater Thomas Wackerlig.Fairtrade-Berater Thomas Wackerlig (r.) überreicht Bürgermeister LAbg. Franz Mold die Urkunde anlässlich zehn Jahre Fairtrade-Gemeinde Zwettl. (c) Stadtgemeinde Zwettl besonderes Jubiläum wurde am 26. April im Weltladen in Zwettl gefeiert: Seit mittlerweile zehn Jahren ist die Stadtgemeinde Zwettl eine ausgezeichnete Fairtrade-Gemeinde – bei der Zertifizierung am 25. April 2012 sogar die erste im Waldviertel. Das bedeutet, Zwettl ist eine von mittlerweile österreichweit mehr als 200 Ortschaften, die den fairen Handel mit den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas aktiv unterstützen. Als Aushängeschild für Fairtrade-Produkte gilt der Weltladen, der im Mai bereits sein zwölfjähriges Bestehen feiert. 

Bürgermeister LAbg. Franz Mold gratulierte dem Team: „Danke an alle Mitarbeiter und dafür, dass sich diese Idee so lange gehalten hat.“ 

Neben der Obfrau zu Gründungszeiten, Christine Cermak und der aktuellen Obfrau Mag. Anna-Maria Yvon sei vor allem Gerti Grassauer die „gute Seele“ des Weltladens, sagen Cermak und Yvon lachend: „Sie ist von erster Stunde an dabei und schon fast mit dem Weltladen verheiratet.“

Leuchtturmprojekt der Nachhaltigkeit

Federführend an der Zertifizierung der Stadtgemeinde Zwettl zur Fairtrade-Gemeinde beteiligt war der damalige Umweltgemeinderat Ing. Herbert Grulich: „Nach zehn Jahren freut mich dieses Projekt noch immer sehr“, erklärte er. Projekte wie die Verteilung eines umweltfreundlichen Sackerls waren damals „Blitzlichter, um in die Bevölkerung den Nachhaltigkeitsgedanken zu tragen.“

In die gleiche Kerbe schlug auch der aktuelle Umweltgemeinderat, DI Bernhard Thaler. Er strich heraus, dass das Thema „fairer Handel“ immer wichtiger wird: „Auch viele kleine Produzenten können einen Unterschied machen. Leuchtturmprojekte wie der Weltladen sind deshalb umso wichtiger.“

Urkunde überreicht

Fairtrade-Gemeindeberater Thomas Wackerlig überreichte Gemeindevertreter und dem Team des Weltladens bei der Jubiläumsfeier eine Urkunde: „Zwettl hat Fairtrade dabei geholfen, im Waldviertel Fuß zu fassen. Es ist für uns alle eine bessere Zukunft, wenn sie fair ist“, sagte er. Freunde und Besucher des Weltladens können sich bereits den 14. Mai vormerken: Neben der Schanigarten-Eröffnung in der Innenstadt findet dann auch der Weltladentag statt. An diesem Tag werden die Mitarbeiter des Weltladens an jeden Käufer einen 3-Euro-Gutschein ausgeben, der bei Wirten und Bäckereien in der Innenstadt eingelöst werden kann.

Zu Fairtrade:

Die Kampagne "Fairtrade-Gemeinde" unterstützt Österreicher, die den fairen Handel in ihrer Gemeinde, ihrer Stadt oder ihrem Wohnbezirk verankern möchten. Ob im Rathaus, in Geschäften, im Café, im Sportverein oder in den Schulen - der faire Handel bietet viele Anknüpfungspunkte. Insgesamt müssen fünf Kriterien erfüllt werden, bevor eine Gemeinde den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ erhält: 

  1. Fairtrade-Produkte werden im Gemeindeamt und Co. verwendet – die Gemeinden haben sich per Resolution dazu bekannt und setzen das in der Praxis um.
  2. Eine Fairtrade-Arbeitsgruppe mit politischen Vertreterinnen und Vertretern berät regelmäßig darüber, wie der faire Handel in unserem Ort künftig noch präsenter werden kann. 
  3. Fairtrade-Produkte sind bereits sowohl in Geschäften als auch Lokalen gut verfügbar. 
  4. Fairtrade-Produkte werden in Betrieben, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, Pfarren usw. verwendet. 
  5. Die Gemeinde unterstützt den fairen Handel durch regelmäßige Berichterstattung in eigenen Publikationen sowie auf Plakaten, Aufklebern, Flyern etc.

Fairtrade Österreich würdigt dieses wichtige Engagement zum Jubiläum mit einer eigenen Urkunde. Fairtrade-Geschäftsführer Hartwig Kirner erläutert: „Die Fairtrade-Gemeinden leisten als Teil unseres Netzwerks ehrenamtlich engagierter Menschen in ganz Österreichs einen essentiellen Beitrag für die Stärkung des fairen Handels und damit zur Reduktion von Armut, dem Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit und generell dem Schutz der Menschenrechte entlang globaler Lieferketten“.